Nilo

Nilo, unser Neuzugang mit vielen Baustellen!

Am 21.10.2023 ist Nilo (ehemals Ziro) als fast 9-jähriger Gnadenhund in seine neue Pflegestelle im schönen Bad Salzdetfurth eingezogen. Er hat die Nachfolge von Sina und Jack antreten dürfen, die am 14.08.2023 gemeinsam, Pfote an Pfote, über die Regenbogenbrücke gegangen sind und die immer noch schmerzlich vermisst werden. Die beiden hätten es sicher gewollt, dass sie einen Nachfolger bekommen, der ebenfalls Pflege und Liebe braucht und der aufgrund seines Alters und seiner Krankheiten ohne Vermittlungschancen ist. Bei einem Besuch im Hundeblick Dessau Mitte September, wo Nilo zwischenzeitlich untergekommen war, sprang sofort der Funke zwischen Nilo und Sabine, seinem neuen Pflegefrauchen über. Da diese sich aber gerade mit ihrem Mann mitten im Umzug befand, konnte das Abholen von Nilo erst gute 4 Wochen später stattfinden.


Nilo hat früher bei einem älteren Herrn gelebt, der krankheitsbedingt in ein Pflegeheim ziehen musste. Monatelang wurde er vom Schwiegersohn notdürftig versorgt und saß in dieser Zeit ganz allein in seinem alten Zuhause, bevor er von der Altenburger Schäferhundhilfe aufgenommen wurde und vorübergehend zu Anne nach Dessau ziehen durfte.


Inzwischen hat sich Nilo eingelebt und bereits eine längere Narkose über sich ergehen lassen müssen. Er roch sehr streng aus dem Maul und es wurden ihm 4 verfaulte, eitrige Zähne gezogen. Im Tiefschlaf wurde er dann noch geröntgt und gründlich untersucht, der Analbereich wurde kontrolliert, Blut abgenommen und er bekam einen Kastrationschip. 


Nilo hat Cauda Equina, kann seine Rute nicht mehr so richtig heben, ist im hinteren Bereich etwas instabil und er hat mehrere Spondylosen in der Wirbelsäule. Nach einer Analfistel-OP in früheren Zeiten bekommt er täglich ein recht teures Medikament und er muss täglich gründlich im Po-Bereich gereinigt und gepflegt werden. Unter Narkose war zu sehen, das sich inzwischen wieder eine offene Wunde neben dem Darmausgang befand. Diese ist nach vier Wochen in seiner Pflegestelle nun verheilt, aber es gehört wirklich eiserne Konsequenz dazu, dass dieses auch so bleibt. Nilo hat in kurzer Zeit so viel Vertrauen zu seinem Pflegefrauchen aufgebaut, das sie die Stelle mit Reinigungsspray, Watte und Salbe jeden Abend behandeln darf, ohne, dass er sich wehrt oder beißt. Ein Ritual hilft dabei, das er sich sogar entspannt und die Prozedur inzwischen gelassen erträgt.


Menschen gegenüber ist Nilo ein freundlicher Hund, der auf Geräusche aller Art und die Umwelt gelassen reagiert. Er entpuppte sich schnell als ruhiger, angenehmer Mitbewohner. Er kuschelt gern und lässt sich gern streicheln und bürsten. Schnell hat Nilo sich in seine neue Mini-Familie integriert und kennt die Tagesabläufe. Er ist insgesamt sehr anpassungsfähig. Er spielt gern mit Plüschtieren, wirft sie hoch, fängt sie wieder und kann richtig albern und ausgelassen sein. Besuch wird im Moment noch etwas zu freudig begrüßt und endete manchmal im distanzlosen Anrempeln, was als Maßregelung zu erkennen ist. Seit einem Lehrgang beim Gründer und Ehrenvorsitzenden der Altenburger Schäferhundhilfe Mario Jessat, der Nilo gut eingeschätzt hat, wird daran kräftig gearbeitet.


Anderen Hunde findet Nilo total blöd und verleiht dem auch Ausdruck - auch daran wird nun dank des Lehrgangs mit dem richtigen Handwerkszeug gearbeitet, damit man gefahrenlos mit ihm überall hingehen kann. Der Besuch einer örtlichen Hundeschule wird in Kürze angestrebt, um in Übung und im Training zu bleiben.


Spaziergänge waren anfangs schwierig, da Nilo nicht gut gehorcht hat. Er hat die Ohren gern auf Durchzug gestellt, was wahrscheinlich kein Wunder war, da er monatelang mit sich allein und ohne Ansprache war.


Nach und nach fing er aber an zu kooperieren, hört inzwischen auf seinen Namen und kann beim Spaziergang, in übersichtlichem Gelände, auch mal abgeleint werden. Nilo erfüllt ganz gern Aufgaben, wie Sitz, Warte, Bleib usw. und bei den täglichen Spaziergängen wird oft geübt, da ist er mit Eifer dabei. Da er direkt am Waldrand wohnt und oft Rehe vor der Haustür stehen, ist festzustellen, dass er ordentlich Jagdtrieb hat. 


Mit seinen 37 kg ist er zu dünn und hat zu wenig Muskeln, die Wirbelsäule ragt ziemlich hervor, auch die Hinterbeine benötigen noch einiges an Muskelaufbau. Auch daran wird mit täglicher Bewegung und Training (Cavaletti) gearbeitet. Da er nicht der allergrößte Futterverwerter ist und oftmals Stunden braucht, um seinen gefüllten Napf aufzusuchen, ist das mit der Gewichtszunahme etwas schwierig. Er bekommt hochwertiges Dosen und Trockenfutter und täglich etwas Schönes zum Knabbern. Dazu Vitamine, ein Schmerzmittel und ein sehr teures Mittel, das gegen erneute Analfisteln wirkt, welches er, genau wie die spezielle Pflege, lebenslang benötigen wird. 


Nilo würde sich über Paten freuen, die die ASH unterstützen, seine teuren Medikamente und sie Pflegemittel zu finanzieren.


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