Update Mai 2021:
Wir haben lange nicht über Mavi berichtet, und das hat Gründe:
Wir hatten diesen Hund ja vor einigen Monaten von Privatleuten übernommen, und viele Informationen brachte er nicht mit…Da war von Anknurren der Restfamilie die Rede.
Nun, sagen wir mal so - das ist nur die halbe Wahrheit.
Der gutaussehende Rüde ist sicherlich ein osteuropäischer Schäferhund. Er hat wesentlich mehr Baustellen, als wir uns Anfangs vorstellen konnten. Er kann von jetzt auf gleich komplett in seiner Stimmung kippen, geht nach vorne, attackiert seinen Führer, und das nicht nur halbseiden. Mavi weiß, wie es geht. Das Hangeln nach der menschlichen Halsregion hat ihm jemand beigebracht…. Frustration aushalten ist auch nicht sein Ding. Auch das löst u.U. Tackerverhalten aus. Im Prinzip quittiert er alles, was ihm nicht passt oder zu seinen Bedingungen abläuft mit „Attacke“. Da wird eine Zecke entfernen schon zu einem gewagten Abenteuer.
Andererseits kann dieser Hund auch nett. Er kann menschlichen Kontakt genießen, draußen die Nase im Erkundungsmodus benutzen, und auch mit passenden(!) Artgenossen gut kommunizieren und spielen. Nur Beschränkungen sind so gar nicht seins. Derzeit gilt: Seine Entscheidungen- seine Spielregeln. Er muss noch viel lernen.
Derzeit ist Mavi unvermittelbar und man würde ihn durchaus in die Kategorie „ Gefährlich“ eingruppieren. Mavi ist einer der Kandidaten, die eigentlich selten auf Vermittlungsseiten von Tierschutzorganisationen auftauchen. Mavi ist der Typ von Hund, der still und leise beim Tierarzt auf dem Tisch zur Euthanasie landet.
Das engagierte Team um Florian Vogel, Hundepension Airport Frankfurt, unterstützt uns hier sehr. Derzeit ist nur Leonie, seine Vertraute, in der Lage ihn zu managen. Niemand sonst kann das. Grundsätzlich ist Mavi ein „one person only“ Hund. Der Betreuerstab versucht diese Tatsache gerade etwas aufzuweichen. Wir müssen weitere Bezugspersonen an diesen Hund heranführen. Leonie kann mal krank werden, in Urlaub fahren etc. pp.
Eine Einschätzung für diesen, eigentlich tollen Kerl, ist auch bereits über das SinL Team erfolgt.
Wir haben uns trotz der miesen Prognosen dazu entscheiden, diesem Hund eine Chance zu geben. Eine Chance umzudenken und zu lernen. Wer weiß? Vielleicht bewegt sich was im Hundehirn.
Der finanzielle Aufwand für Unterkunft und Training beträgt rund 900,00 € netto im Monat. Das leisten wir gerne, würden uns aber auch über Paten freuen, die uns bei der hier unterstützen.
Wir sind derzeit nicht bereit Mavi einfach so aufzugeben. Wir investieren in Hoffnung. Und Training! Und im besten Fall für ein Happy End.
Wir halten euch auf dem Laufenden…